Aktuelles im OKTOBER 2022 = DIE EBERESCHE / VOGELBEERE
Am Wochenende war ich zum Schwammerl suchen im Wald unterwegs und dabei sind mir besonders die leuchtend roten Beeren der Eberesche aufgefallen, die viele als Vogelbeere kennen.
Wie erkenne ich die Eberesche?
Sie ist in den heimischen Wäldern, Streuobstwiesen oder in Parks anzutreffen und blüht im Mai wunderschön mit großen, weißen Doldenblüten.
Sie kann bis zu 25 Metern hoch werden.
Ab August sind dann die markant orange-rot leuchtenden kleinen Beeren zu erkennen.
Die Blätter der Eberesche sind wechselständig angeordnet mit meist 15 gefiederten und gesägten Blättern.
Als Kinder wurden wir davor gewarnt sie zu essen.
Die auffälligen Beeren sehen zwar lecker aus, schmecken aber extrem bitter. Tatsächlich gelten die frischen Früchte deswegen als nicht genießbar, weil sie aufgrund ihres hohen Gehalts an
Parasorbinsäure den Magen und Darm reizen und so zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können.
Es ist tatsächlich eine weit verbreitete Annahme und auch oft umstritten, ob sie roh giftig ist.
Gekocht und getrocknet ist sie es zumindest nicht.
Dass die Beeren wirklich essbar sind, das kann ich nur bestätigen.
Ich habe kürzlich aus Neugierde eine Vogelbeere-Apfel-Marmelade selbst hergestellt und auch schon probiert - ganz ohne Nebenwirkungen.
Eingefroren, gekocht und verarbeitet zu Saft, Likör, Wein, Marmelade, Sauce, Mus und anderer Köstlichkeiten bieten sie eine herb-fruchtige Abwechslung auf dem Speiseplan.
Durch das Kochen wird die Parasorbinsäure in Sorbinsäure umgewandelt, die auch aufgrund ihrer antimikrobiellen Wirkung zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet wird.
Die Inhaltsstoffe der Vogelbeere
Die Vogelbeere enthält besonders viel Vitamin C, Gerbstoffe, Sorbitol, Sorbitansäure, Zitronensäure, Apfelsäure, Bitterstoffe, Pektin, ätherische Öle und eben auch Parasorbinsäure.
Wirkung der Vogelbeeren in der Naturheilkunde
Die Vogelbeere kann die Hausapotheke bereichern und wurde auch schon früher vor allem bei Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Heiserkeit oder Lungenentzündung geschätzt.
Auch bei Herz-Kreislaufbeschwerden, Durchfall, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden wurden die Früchte der Eberesche eingesetzt.
Sie ist auch dafür bekannt, dass sie Leber und Galle stärken kann. Die Blüten und Blätter der Vogelbeere finden sich in verschiedenen Teemischungen gegen Husten und Verdauungsbeschwerden
wieder.
Auch bei Rheuma und Gicht sollen sie wirksam sein.
Ich persönliche nutze sie, aufgrund des hohen Vitamin C Gehalts zur Vorbeugung von Erkältungen.
Noch Interessantes rund um die Eberesche:
Wie viele andere Pflanzen auch wurde auch die Eberesche früher gern als Schutz- und Zauberpflanze benutzt und dem entsprechend Planeten, Sternzeichen und Göttern zugeordnet. Geweiht war sie
bei den Germanen dem Gott des Blitzes, Thor.
Die Eberesche war bei den alten Völkern ein begehrtes Holz für Wünschelruten, Zauberstäbe und Runenhölzer.
Generell wurde sie mit den Attributen Schutz, Magie und Heilung in Verbindung gebracht. Sie schützte vor Dämonen, Unheil und Verzauberung, deshalb wurden auch Kränze aus ihren Zweigen auf die
Dächer der Wohnhäuser gehängt, was gleichzeitig vor Blitzschlag schützen sollte.
1997 wurde die Eberesche zum Baum des Jahres gewählt.
UND: Viele Vogelbeeren deuten auf einen harten und schneereichen Winter hin; dann schaun wir mal was der kommende Winter bringt.